Bartitsu
ist tatsächlich eine Selbstverteidigung und zwar eine gut gemischte.
Edward William Barton-Wright hat sie extra für Ladies and Gentlemen von seinen weiten Reisen mitgebracht.
In den Salons und bei Schaukämpfen hat er seine Kunst vorgeführt und dann auf die Straße geschickt.
Mit fünf verschiedenen Kampfkünsten, wie;
Spazierstockfechten,Scientific-Boxing, Savate, Ringen,Jiu Jitsu
hat er eine recht wehrhafte Mischung erschaffen.
Fast 100 Jahre war diese Kunst vergessen.
Doch eine Zeile, eine Erwähnung, mit einem Schreibfehler in "Adventure of the empty house", einer Sherlock Holmes Episode, machte die Fans neugierig.
Was sollte denn nur dieses seltsame Baritsu sein?
Wie gesagt, da gab es einen Schreibfehler.
Nach einigem Suchen wurde man in alten Pears Magazines unter dem Namen Bartitsu fündig.
Die Sucher staunten nicht schlecht, denn ein ausgereiftes Mixed Martial Art System zur Selbstverteidigung vorzufinden, hatte keiner erwartet.
Vor allem stellte man überrascht fest, dass sich Bartitsu Spuren nicht nur bei den Suffragetten finden, sondern bis in die 50er Jahre verfolgen lassen.
Vielleicht lag es daran, dass man hier recht fröhlich zwischen einzelnen Techniken wechselt. Je nach Situation nimmt man sich das Passende.
Die Suffragetten (Frauenrechtlerinnen zu Beginn 20. Jhdt. ) wehrten sich damit gegen die Bobbies.
Und wenn man den Zeitzeugen glauben darf sogar recht erfolgreich.
Wenn sie das auch eher mit Hutnadeln und Regenschirmen taten. Von den fiesen Würfen, Tritten und Armhebeln ganz zu schweigen. Sie brachten den Bobbies das Fallen bei, diese Damen.
Was machte Bartitsu so erfolgreich?
Nun zum einen sicher auch die großangelegte Werbung durch das Pears Magazine, das eine ordentliche Auflage hatte. Und das bei kaufkräftigen Kunden.
Zum anderen eben seine Vielseitigkeit.
Denn der Schüler bekam ja von fünf verschiedenen Kampfkünsten Techniken gezeigt.
Allerdings immer die Techniken, die am wirksamsten waren.
So dass diese sich auch ergänzten.
Jede Kampfkunst entwickelt irgendwann mal Schnörkel, die nur hübsch sind. Genau diese Schnörkel wurden hier bewusst weggelassen.
Unangepasst sollte der Bartitsu Praktizierende vorgehen und sich nie vom Angreifer auf eine Sache festlegen lassen.
Immer überraschend bleiben schien die Devise zu sein.
Vor allem musste man in keiner der Disziplinen ein Champion oder Profi sein, um sich effizient verteidigen zu können.
Weder Lady noch Gentleman musste nun ein Spitzensportler sein, um sich so gegen handgreifliche Rüpel wehren zu können.
Gibt es verschiedene Bartitsu?
Bartitsu hat natürlich verschiedene Stile entwickelt. Nicht jeder führt es genau gleich aus.
Die von uns gelehrte Form lehnt sich nicht nur an den Ursprung von 1899, sondern auch an das modernisierte Neo bzw. Modern-Bartitsu an.
Hier werden heutige Bewegungsmuster mit einbezogen.
Beide Formen dienen nur der Verteidigung und wurden, wie auch der beliebte, französische Ableger; Defense de la Rue, rein für den zivilen Bereich entwickelt.
Was wir nicht zeigen, ist der in den späten 1920er Jahren entstandene Ableger Defendo. Er wurde nur militärisch genutzt und ist von daher keine zivile Verteidigung.
Bartitsu soll aber nicht nur verteidigen, das Training soll auch Spaß machen. Und bei so vielen verschiedenen Techniken kann man die Kombinationen fast ins Unendliche verknüpfen, so wird es auch nie langweilig weiterzulernen.
Spazieren Sie doch mal zu einem unverbindlichen Training vorbei,
oder schreiben uns an: ingo@fecht-hut.de
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