Der Scheibendolch ist kein Stechbeitel.
Er schält keine Späne aus dem Holz.
Die zwei Scheiben begrenzten den Griff und gaben der Hand guten Halt, wenn der lange Stahldorn, des Gnadgott genannten Dolchs, ein Duell beendete.
Er wurde bei Harnischduellen gern als dritte Waffe getragen, denn war der Speer „verschossen“ und das Schwert gefallen, dann kam er zum Einsatz und gab den Gnadenstoß.
Da sein langer Stahldorn durch die Öffnungen am Harnisch hindurch fand, war er auch in solchen Kämpfen eine effiziente Waffe.
Doch auch ohne Rüstung kam er oft zum Einsatz und tat dann seine schnelle Pflicht.
Das oben gezeigte Foto ist übrigens keineswegs fiktiv. Denn einige Fechter schärften Ihre Dolchklinge nicht komplett durch. So kann der Scheibendolch auch ohne Panzerhandschuh überraschend umgegriffen werden.
Manche kleinen Hebel oder Greifaktionen ergeben erstaunliche Effekte und kehren die Situation blitzschnell wieder zu Gunsten des Fechters um.
Der Scheibendolch ist kein Poser, der lange auf Sie wartet. Er wartet genaugenommen überhaupt nicht. Er wendet sich und sticht so schnell zu, wie eine Natter beißt.
Er windet sich blitzschnell ins Ringen und wurde in alten Zeiten oft auch zur Selbstverteidigung genutzt.
Gerade Fiore dei Liberi zeigt viele Techniken mit ihm. Aber auch viele Bilder, in denen er unbewaffnet einem Dolchträger gegenübertritt.
Da er seine Duelle allesamt überlebt hat und seine Manuskripte schreiben konnte, vertrauen wir im Unterricht mal auch auf seine Techniken.
Ja und manchmal wurde er auch zur Zweitwaffe wie beim —> langen Messer
Wenn Sie noch mehr darüber lesen wollen gibt es da auch etwas Lesestoff: