Scheibendolch

Der Scheibendolch ist kein Icecrusher.
Er kann weit mehr mit seinem Stahldorn als Würfelchen stechen.

Die Scheiben begrenzten den Griff und gaben guten Halt, wenn der lange Stahldorn des Gnadgott genannten Dolchs ein Duell beendete.
Er wurde bei Harnischduellen gern als dritte Waffe getragen, denn war der Speer „verschossen“ und das Schwert gefallen, dann kam er zum Einsatz und gab den Gnadenstoß.
Da sein langer Stahldorn durch die Öffnungen am Harnisch hindurch fand, war er auch in solchen Kämpfen eine effiziente Waffe.
Doch auch ohne Rüstung kam er oft zum Einsatz und tat dann seine schnelle Pflicht.



Das oben gezeigte Foto ist übrigens keineswegs fiktiv. Denn mit seiner stumpfen Klinge und eigenwilligen Form kann der Scheibendolch auch ohne Harnisch überraschend umgegriffen werden.



Manche kleinen Hebel oder Greifaktionen ergeben erstaunliche Effekte und kehren die Situation blitzschnell wieder zu Gunsten des Fechters um.



Der Scheibendolch ist kein plumper Icecrusher oder Eispickel, der filmgerecht auf große Posen wartet. er wartet genaugenommen überhaupt nicht. er wendet sich und sticht zu wie eine Natter beisst.

Bei Fiore dei Liberi, Andre Liegnitzer, Wallerstein, Hans Talhoffer, Joachim Meyer und anderen findet man Techniken mit diesem Dolch.

Der Scheibendolch windet sich blitzschnell ins Ringen und wurde in alten Zeiten oft auch zur Selbstverteidigung genutzt.
Gerade Liberi zeigt viele Techniken mit ihm. Aber auch viele Bilder, in denen er unbewaffnet einem Dolchträger gegenübertritt.
Da er seine Duelle allesamt überlebt hat und seine Manuskripte schreiben konnte, vertrauen wir im Unterricht mal auch auf seine Techniken.
Ja und manchmal wurde er auch zur Zweitwaffe wie beim —> langen Messer

Wenn Sie noch mehr darüber lesen wollen gibt es da auch etwas Lesestoff: